Sechs Spiele und nur sieben Punkte: Und das als Topfavorit auf den Aufstieg. Die Kickers Offenbach haben den Saisonstart in der Regionalliga Südwest in den Sand gesetzt. Noch mehr: Beim Amateurklub TSV Schott Mainz blamierten sich die Profis der Kickers.
Auf dem Mainzer Kunstrasen unterlag die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart mit 1:2. Der ehemalige Trainer von Rot-Weiss Essen wollte auf der anschließenden Pressekonferenz nicht viel erzählen. Besser gesagt: Er musste seinen Ärger innehalten.
Neidhart meinte nur: "Ich werde zum Spiel sehr wenig oder fast gar nichts sagen, weil ich gelernt habe, dass es nicht gut ist aus der Emotion heraus etwas zu sagen. Besser ist es die Fresse zu halten und eine Nacht darüber zu schlafen. So wie wir hier Tore versuchen zu verhindern und zu verteidigen, wird es schwer Spiele zu gewinnen. Am Ende des Tages gehen wir hier mit leeren Händen hier weg. Das ist für uns sehr enttäuschend."
Etwas ausführlicher äußerte sich dagegen der OFC-Torwart, der in den ersten sechs Saisonspielen schon neunmal hinter sich greifen musste.
Johannes Brinkies, der die letzten sieben Jahre beim FSV Zwickau verbrachte und auf insgesamt 285 Drittliga-Einsätze kommt, sagte gegenüber dem "OFC-TV": "Das Ergebnis sagt alles aus. Es geht sogar in Ordnung. Der Gegner hat die klareren Möglichkeiten. Es war keine gute Leistung von uns. So kann man keine Spiele gewinnen. Das hat mehrere Gründe. Wir verteidigen nicht konsequent genug, wir führen die Zweikämpfe nicht so, wie wir sie führen sollten, die Abstände sind zu groß. So gewinnst du auch in der Regionalliga keine Spiele."
Acht Punkte beträgt schon der Rückstand der Kickers auf Tabellenführer VfB Stuttgart. Die U23-Mannschaft des Bundesligisten hat jedoch noch eine Partie weniger als der OFC. Mit einem Sieg am Sonntag (3. September, 14 Uhr) gegen Astoria Walldorf könnte der VfB-Nachwuchs den sechsten Sieg im sechsten Spiel einfahren und Topfavorit Offenbach schon elf Punkte davonziehen.